Die Schlacht in der letzten Superpole des Jahres gewann Ilya Mikhalchik. Der Ukrainer steht schon seit dem Nürburgring als Superbike-Champion in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) fest. In Hockenheim blieb der BMW-Fahrer ganz entspannt. Dass Markenkollege Jan-Ole Jähnig (GERT56) die zweitschnellste Zeit vor Honda-Aushängeschild Florian Alt platzierte, sorgte für Aufmerksamkeit. Der Thüringer ließ den Altmeister 0,404 Sekunden hinter sich.
Das Champion Alpha Van Zom-BMW-Team hatte stundenlang am Motorrad von Mikhalchik geschraubt. Die M 1000 RR durfte einige Änderungen an der Geometrie und der Elektronik über sich ergehen lassen. „Den Grip auf der Strecke musst Du hier suchen“, erzählt Teamchef Werner Daemen, „die Strecke war bei unserer Ankunft am Donnerstag sehr dreckig. Alles was bei Ilya am Motorrad gemacht wird, können auch unsere anderen Fahrer individuell übernehmen.“
Bei Florian Alt (Holzhauer Racing Promotion) in der Box war die Lage nicht ganz so locker und ungezwungen. „Das ist schon sehr demotivierend“, fasst Teamchef Jens Holzhauer zusammen. „Wir haben viel mit dem Federbein probiert. Eine halbe Sekunde fehlt uns, aber schneller geht es nicht.“ Alt wurde in der Superpole 2 von Jan-Ole Jähnig bezwungen, der am Samstag im Vergleich zum Freitag über eine Sekunde schneller fuhr.
Alt hat mit seinem verletzten Finger am vergangenen Wochenende das 24-h-Rennen in Le Castellet durchgehalten. Bis das Team nach 625 Runden über je 5,771 Kilometer mit technischem Defekt ausfiel. Die zwei Superbike-Sprintrennen am morgigen Sonntag kriegt er hin. „In der nächsten Woche wird aber vermutlich Haut transplantiert werden müssen. Die Wunde geht nicht zu und die Sehne liegt immer noch offen.“ Kleiner Trost am Wochenende: Polesetter Mikhalchik war heute nicht so schnell wie Alts beste Zeit vor zwei Jahren. Damals hatte Alt eine 1:25,403-Runde vorgelegt. Mikhalchik ist heute eine 1:25,728-Runde gefahren.
Patrick Hobelsberger (GERT56) war nicht direkt in die Superpole 2 eingezogen, sondern hatte den Umweg über die SP1 gemacht, aus der die ersten Drei in die SP2 einziehen dürfen. Neben Hobelsberger waren das Leandro Mercado (Kawasaki Weber Racing) und Milan Merckelbagh (Idenhof-MRP). Mercado wie auch Lorenzo Zanetti (Triple M Racing Ducati Ducati Frankfurt) müssen in Hockenheim ohne ihre Stamm-Crews auskommen, weil diese in Cremona bei der Superbike-WM im Einsatz sind. Beim letzten Rennen der Saison fremdes Personal zu haben, macht die Sache nicht einfach.
Fünf Gäste sind im Finale der IDM Superbike am Start: Dominik Blersch, Marcel Blersch, Paul Fröde, Moritz Jenkner, Marc Neumann. Vollzeit-Superstock-Fahrer Jenkner wird als Schnellster von ihnen von P21 aus ins Rennen gehen.
IDM Superbike, Superpole
Superpole 1: Patrick HOBELSBERGER (BMW), Leandro MERCADO (Kawasaki), Milan MERCKELBAGH (BMW), Marco FETZ (BMW), Luca GRÜNWALD (BMW), Moritz JENKNER (BMW), Dominik BLERSCH (BMW), Oliver KÖNIG (Ducati), Martin VUGRINEC (Kawasaki), Sandro WAGNER (BMW), Marc MOSER (Ducati), Paul FRÖDE (Honda), Marcel BLERSCH (BMW), Marc NEUMANN (BMW), Julius ILMBERGER (BMW), Leon FRANZ (BMW), Björn STUPPI (BMW).
Superpole 2: Ilya MIKHALCHIK (BMW), Jan-Ole JÄHNIG (BMW), Florian ALT (Honda), Patrick HOBELSBERGER (BMW), Jan MOHR (BMW), Bálint KOVÁCS (BMW), Kevin ORGIS (BMW), Toni FINSTERBUSCH (BMW), Maximilian KOFLER (Yamaha), Max ENDERLEIN (Yamaha), Lorenzo ZANETTI (Ducati), Leandro MERCADO (Kawasaki), Colin VELTHUIZEN (BMW), Milan MERCKELBAGH (BMW), Thomas GRADINGER (Yamaha).