IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM: Superbiker mischen EWC-Finale auf, Soomer stürzt

IDM: Superbiker mischen EWC-Finale auf, Soomer stürzt

Das 24-Stunden-Rennen in Le Castellet ist ein Mammutprogramm für Mensch und Maschine. 45 Teams traten an, 26 kamen durch. Text: Anke Wieczorek; Fotos: BMW, FIM EWC

Fast das halbe Fahrerfeld aus der IDM Superbike machte vor dem großen Finale in Hockenheim vom 20. bis 22. September noch einen Abstecher zur FIM World Endurance Championship, in der viele von ihnen mehr oder weniger oft teilnehmen. Der neue vierfache IDM Superbike-Champion Ilya Mikhalchik hoffte mit dem BMW Motorrad World Endurance Team auf einen Sieg beim prestigeträchtigen Bol d’Or in Le Castellet (FRA). Doch der 28-jährige Ukrainer erlebte alle Höhen und Rückschläge, die der Langstreckensport bieten kann. Das Rennen sowie auch den Titel 2024 hat das Team Yoshimura SERT MOTUL (Gregg Black, Dan Linfoot, Etienne Masson) auf Suzuki gewonnen.

Mit einem perfekten Qualifying hatte sich das BMW Motorrad World Endurance Team die Poleposition für die 87. Auflage des Langstreckenklassikers gesichert. Auch das Rennen, um 15.00 Uhr am Samstag gestartet, lief bis in die Morgenstunden des Sonntags ganz nach Plan. An der eng umkämpften Spitze des Feldes fuhren Ilya Mikhalchik, Markus Reiterberger und Hannes Soomer konstant auf dem zweiten Rang und machten Druck nach vorn. Dabei sorgte Reiterberger mit einer Zeit von 1:52,517 Minuten sogar für einen neuen Rundenrekord. Nach elf Rennstunden lag die #37 BMW M 1000 RR schließlich in Führung.

Der Schreckmoment kam am frühen Sonntagmorgen. Bei einem heftigen Highsider zog sich Soomer eine Oberarmfraktur zu. Zudem kugelte er sich die Schulter aus. Doch der Este biss die Zähne zusammen, hob das Motorrad wieder auf und fuhr es trotz seiner Verletzungen zurück zur Box. Mikhalchik und Reiterberger fuhren das Rennen als Duo weiter. In Folge des Sturzes gab es später ein Problem mit dem Kraftstoffsystem. Das Motorrad musste mehrfach zur Reparatur an die Box. Immer wieder starteten die Fahrer eine Aufholjagd. Am Ende kam die #37 auf dem fünften Platz ins Ziel und holte den dritten Rang in der Weltmeisterschaftswertung.

Nach 15 Stints, die er gefahren war, spürte Reiterberger jeden Knochen. Mikhalchik war am Ende hundemüde. Und Soomer sehr unglücklich: „Mein Sturz begann mit einem kleinen Rutscher des Hecks. Ich konnte es einfach nicht mehr abfangen und hatte einen massiven Highsider. Es war ein unglücklicher Unfall. Vielleicht habe ich in der Nacht auch zu viel gepusht, um die Führung zu behaupten. Ich möchte mich beim Team entschuldigen und werde daraus lernen. Ich habe mir die Schulter ausgekugelt, mir eine Fraktur im Arm zugezogen, und danach war ich raus.“ Soomer hatte den französischen Stammfahrer Sylvain Guintoli vertreten.

BOL d’OR

Mikhalchik reist also am bevorstehenden Wochenende als vorzeitiger neuer Superbike-Meister und als WM-Dritter der FIM World Endurance Championship zum IDM-Finale nach Hockenheim.

Weitere IDM-Fahrer und Ergebnisse:

Jan Mohr, Milan Merckelbagh (JMA Racing Action Bike, Suzuki, STK, P10)
Luca de Vleeschauwer, Twan Smits (Pitlane Endurance, Yamaha, STK, P18)
Florian Alt, Leandro Mercado (Honda Viltais Racing, EWC – nicht klassifiziert, da nicht über die Ziellinie gekommen nach technischem Defekt)
Marco Fetz, Bastian Ubl, Daniel Rubin (Motobox Kremer, Yamaha, EWC – Ausfall)
Jan-Ole Jähnig (Tecmas MRP BMW Racing Team, STK – Ausfall)
Bálint Kovács (Hungarian Endurance Racing Team by Moto-Jungle, STK – Ausfall)