Das Team SKACH Motors Kawasaki Racing steht vor völlig neuen Perspektiven. In Assen erlebte es in der IDM Superbike das erste Wochenende ohne Sturz. Auf dem Nürburgring soll am kommenden Wochenende mit 110 Prozent angegriffen werden.
Die fünfte von sieben Veranstaltungen in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) verlief für das neue Team in der höchsten Klasse ohne einen einzigen Sturz. Gleichzeitig holte Stammfahrer Martin Vugrinec in beiden Rennen Punkte. Das hatte es bisher auch noch nicht gegeben.
In der sogenannten „Cathedral of Speed“ in den Niederlanden zeigte sich im Team SKACH Motors Kawasaki Racing ein klarer Aufwärtstrend. Platz 11 im ersten Rennen auf einer Strecke, die Vugrinec nicht zu seinen Favoriten zählt. Allerdings bekam der 25-jährige im Nachhinein eine Strafe aufgebrummt, weil er in der letzten Schikane im Kampf einen Fahrer touchierte. Laut Vugrinec war es eine harmlose Berührung. Die Rennleitung sah das anders.
Die verhängte doppelte Long-Lap-Penalty absolvierte Vugrinec gleich in den ersten Runden. Damit hatte er das Problem aus der Welt geschafft. Nach 15 Runden über 4,555 Kilometern auf der Highspeed-Strecke kam er auf P15 ins Ziel. „Schade“, resümierte „Spider-Martin“, der aufgrund seines Spinnen-Netz-Faibles so genannt wird, „ohne Strafe hätte es vielleicht wieder für den 11. Platz gereicht.“
Der in Bochum lebende Kroate ist heiß auf die Rennerei. Gleich nach dem Assen-Wochenende ist er in seine Heimat gefahren, hat sich als Instruktor auf der Rennstrecke verdingt und sich auch Zeit für sein eigenes Training genommen. „Und dann gehe ich auch noch arbeiten, weil ich Geld verdienen muss für den Rennsport.“ Der Kawasaki-Fahrer ist von seinem Vater Ivica bodenständig und respektvoll erzogen worden.
Teamchef Oliver Skach sagt, dass Vugrinec in Assen mit einem Puffer gefahren sei, sodass er nicht stürzt. „Natürlich ist es nicht einfach für einen Rennfahrer, nicht immer ans Limit zu gehen, aber manchmal ist es von Vorteil. Martin muss nicht nur an die Kawasaki, sondern nach seinem im April erlittenen Waden- und Schienbeinbruch auch an sich selbst denken.“ Insgesamt sieht Skach bei jedem Rennwochenende Fortschritte, „ich bin froh, dass sich alles so eingepegelt hat. Wir sind sehr zufrieden von Assen nach Hause gefahren und fahren voller Hoffnung zur vorletzten IDM-Veranstaltung auf den Nürburgring. Dort greifen wir dann mit 110 Prozent an.“ Ex-Rennfahrer Skach betreibt in Dormagen ein Motorradgeschäft. Das ist gerade einmal 100 Kilometer vom Fuße der Nürburg entfernt.