Der Sturz von Florian Alt (Holzhauer Racing Promotion) und seine Auswirkungen haben Ilya Mikhalchik (Champion Alpha Van Zon BMW) in der IDM Superbike-Gesamtwertung in eine komfortable Position in Bezug auf den Titelgewinn gebracht. Sein Ziel: Er will zum vierten Mal Meister in der Topklasse werden. Aber der 28-jährige Ukrainer musste sich heute den zweiten Sieg auf dem TT Circuit Assen hart erkämpfen.
Da Alt beim zweiten Assen Rennen fehlte und die Pole Position theoretisch nicht besetzt gewesen wäre, rückten alle Fahrer einen Platz nach vorn. Keiner blieb unbesetzt. Ein wilder Anfang des Laufes ließ ganz ungewöhnliche Konstellationen zustande kommen. Maximilian Kofler (Yamalube Motorsport Kofler) preschte vom sechsten Platz aus an die Spitze. Hannes Soomer (Enos Motorsport) änderte den Zustand, fackelte nicht lange und wies den Österreicher in die Schranken. Soomer ließ seine BMW förmlich fliegen, aber es war offensichtlich, dass er seine Reifen dabei schwer strapazierte.
In der vierten Runde war eine Sortierung in Form von Soomer an der Spitze und dahinter Patrick Hobelsberger (GERT56), Ilya Mikhalchik, Toni Finsterbusch (GERT56), Maximilian Kofler und Jan-Ole Jähnig (GERT56) zu erkennen, wobei Letzterer kurz darauf stürzte.
Finsterbusch schickte im Verlauf des Rennens Mikhalchik von der Strecke. Der Krostitzer war in der Kurve innen und gab nicht nach. Der Ukrainer musste aufmachen und ein paar Meter mehr fahren. Soomer driftete ganz vorne beherzt durch jede Kurve. „Drei bis vier Runden vor Schluss habe ich gedacht, ich kann heute gewinnen“, meinte der 26-Jährige. Mikhalchik war der Grund, weshalb es nicht dazu kam. Nachdem er mit Finsterbusch reinen Tisch gemacht hatte, robbte er sich Zehntel- um Zehntelsekunde an die Spitze heran. In der drittletzten Runde war Soomer fällig. Mikhalchik gewann sein siebtes IDM Superbike-Rennen in diesem Jahr. „Aber es war hart und sehr schnell“, gestand er hinterher. Es stürzten oder fielen aus: Max Enderlein, Thomas Gradinger, Leandro Mercado, Luca Grünwald.
Den Kampf um den dritten Platz machten die GERT56-Kollegen Finsterbusch und Hobelsberger teamintern unter sich aus. Sie berührten sich sogar und Teamchef Karsten Wolf sollte wohl fast unter die Decke gegangen sein. Hobelsberger gewann das Duell hart und herzlich und sorgte damit für die gleiche Podiumsbesetzung wie nach dem ersten Superbike-Lauf. Und er hat „Fibu“ auch in der Gesamtwertung überholt. Sie wird jetzt angeführt von Mikhalchik (213 Punkte) vor Alt (155), Hobelsberger (124) und Finsterbusch (119). Jan-Ole Jähnig hat seinen fünften Tabellenrang wegen des Totalausfalls verloren und ist auf P7 abgerutscht. Dafür ist Lorenzo Zanetti (99) auf den fünften Platz nach vorn gefahren.
Kurzes Update zu Florian Alt: Der Honda-Titelverteidiger wollte nach der IDM-Veranstaltung in den Kanada-Urlaub abheben, doch daraus wird nichts. Der 28-jährige Engelskirchener muss an der verletzten Hand operiert werden. Seine Titelchancen sind nach dem Wochenende in den Keller gesunken. Jetzt trennen den Deutschen 58 Punkte vom führenden Mikhalchik. Aber vier Rennen sind noch zu fahren. Und abgerechnet wird erst beim großen Hockenheim-Finale im September.
IDM Superbike, Lauf 2
1. Ilya MIKHALCHIK (UKR), BMW
2. Hannes SOOMER (EST), BMW
3. Patrick HOBELSBERGER (DEU), BMW
4. Toni FINSTERBUSCH (DEU), BMW
5. Colin VELTHUIZEN (NLD), BMW
6. Bálint KOVÁCS (HUN), BMW
7. Lorenzo ZANETTI (ITA), Ducati
8. Milan MERCKELBAGH (NLD), BMW
9. Maximilian KOFLER (AUT), Yamaha
10.Philipp STEINMAYR (AUT), BMW
11.Jan MOHR (AUT), BMW
12.Kevin ORGIS (DEU), BMW
13.Oliver KÖNIG (CZE), Ducati
14.Rob HARTOG (NLD), Yamaha
15.Martin VUGRINEC (CRO), Kawasaki