Es war das Wochenende von Twan Smits. Der Niederländer hatte sich zum Saisonbeginn so schwer getan. Jetzt ist der Knoten beim Vizemeister des Vorjahres geplatzt. Zweiter Sieg auf dem Schleizer Dreieck. Hinter ihm kamen die Yamalube Motorsport Kofler-Teamkollegen Lennox Lehmann und Andreas Kofler über die Ziellinie. Weil seine unmittelbare Konkurrenz auf der Naturrennstrecke auch nicht ganz vorn war, bleibt Kofler ganz lässig der Führende in der IDM Supersport-Gesamtwertung.
Nach seinem Abflug auf der Ölspur im ersten Lauf war es eine Punktlandung, dass der 19-jährige Andreas Kofler (Yamalube Motorsport Kofler) überhaupt wieder mitfahren konnte. Exakt fünf Minuten vor Öffnung der Pitlane stand das schwer angeschlagene Motorrad wieder fahrbereit in der provisorischen Box. Nur noch ein paar Kratzer an der Yamaha erinnerten an den Vorfall am Vormittag. Fünf Leute hatten im Akkord an ihr geschraubt.
Am zweiten Tagessieg von Twan Smits (Team Apreco) gab es nichts zu deuteln. Der Niederländer fuhr in seiner eigenen Welt. Mit 5,947 Sekunden Vorsprung gewann „El Raketo“ das Rennen vor der Konkurrenz und kam nicht ein einziges Mal aus dem Rhythmus. Der 20-Jährige fuhr konstant schneller als seine Verfolger. Dort machten Dirk Geiger (MCA Racing), Lennox Lehmann (Yamalube Motorsport Kofler) und Daniel Blin (AF-Racing) Jagd auf Andreas Kofler, der sich nur ein kleines Stück abgesetzt hatte. Geiger schirmte sich dabei nach hinten ab, indem er ganz hart über die Bodenwellen fuhr und nicht immer ganz auf der Ideallinie blieb. Keiner kam an ihm vorbei, auch wenn ihm Lehmann fast in den Auspuff kroch. Der Dresdner knirschte mit den Zähnen.
Stückchenweise robbte sich das Trio an Kofler heran, der den zweiten Platz vehement zu verteidigen versuchte. Doch die Lücke nach hinten wurde kleiner – und es waren noch drei Runden zu fahren. Was passierte, war abzusehen: Aus dem Trio wurde ein Quartett. Und so ging es weiter: Geiger sprang der Gang heraus, der Rookie fiel zurück, Lehmann überholte seinen Teamkollegen Kofler und eroberte damit den zweiten Platz. Der Österreicher hatte danach den forschen Daniel Blin auf Ducati hinter sich, der haarscharf am Podest Podium vorbeiraste. Lediglich gute zwei Zehntelsekunden hatten ihn von Kofler entfernt.
Weiter hinten sorgte ein 17-Jähriger für Schnappatmung: Luca Göttlicher. Er war der einzige Fahrer, der auf dem Schleizer Dreieck vom Hertrampf Team übrig geblieben war. Die Superbiker Vladimir Leonov und Oliver König waren verletzungsbedingt nicht angereist. Supersportler Kevin Wahr hat die Saison vorzeitig beendet. Dafür zockte Rookie Göttlicher auf der Triumph Street Triple RS einen Fahrer nach dem anderen im Feld ab. Auf den letzten Metern schnupfte er noch Marvin Siebdrath auf. Göttlicher hatte es tatsächlich geschafft, von P 12 auf P6 nach vorn zu fahren. Er war lange Zeit so schnell wie Titelkandidat Kofler im Kampf um den zweiten Platz gewesen.
Was sonst noch aufgefallen ist: Alle Motorradmarken, die in dieser Klasse vertreten sind, haben im Rennen Punkte geholt.
IDM Superbike, Rennen 2
1. Twan SMITS (NLD), Yamaha
2. Lennox LEHMANN (AUT), Yamaha
3. Andreas KOFLER (AUT), Yamaha
4. Daniel BLIN (POL), Ducati
5. Dirk GEIGER (DEU), Honda
6. Luca GÖTTLICHER (DEU), Triumph
7. Marvin SIEBDRATH (DEU), Yamaha
8. Luca DE VLEESCHAUWER (BEL), Triumph
9. Sasha DE VITS (BEL), Yamaha
10.Kas BEEKMANS (NLD), Yamaha
11.Filip FEIGL (CZE), Triumph
12.Kyle SMITH (GBR), Kawasaki
13.Wiljan VAN WIKSELAAR (NLD), Ducati
14.Jef VAN CALSTER (BEL), Ducati
15.Till BELCZYKOWSKI (DEU), MV Agusta