IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM Sidecar: Christies triumphieren, Schlosser hat Pech

IDM Sidecar: Christies triumphieren, Schlosser hat Pech

Doppelsieg für die Briten Sam und Tom Christie, die in diesem Jahr zum ersten Mal beim IDM-Saisonfinale auf dem Schleizer Dreieck an den Start gingen. Foto: Dino Eisele, Text: Rowena Hinzmann

Das zweite Rennen der IDM Seitenwagen und das große Finale eines fantastischen Rennwochenendes auf dem Schleizer Dreieck endete fast schon tragisch mit Pleiten, Pech und Pannen. Aber es gab auch zwei besonders glückliche Gesichter, die den Brüdern Sam und Tom Christie (Hannafin/LCR Yamaha) gehörten. Denn bei ihrem Erstantritt in Schleiz sahnten die Briten maximal ab. Nachdem sie am Samstag trotz schwieriger Streckenbedingungen und Regen Dank der richtigen Reifenwahl – die beiden blieben dabei, auf Slicks zu fahren – den ersten Sieg einheimsten, blieben sie auch am Sonntag auf Erfolgskurs.

Von Anfang an positionierte sich Sam Christie hinter Markus Schlosser/Luca Schmidt (Team Schlosser/LCR Yamaha), der beim Start gut wegkam. Bis zur letzten Rennrunde saßen die Christie-Brüder dem Schweizer und seinem deutschen Beifahrer, der in Schleiz wohnt, im Nacken und machten Druck. Für ein Überholmanöver reichte es bis dahin jedoch nicht. Als die letzte Runde einläutete, deutete sich an, dass Sam Christie definitiv eine Attacke starten würde. Doch dazu kam es nicht mehr. Noch in der ersten Kurve nach der Start-Ziel-Geraden verloren Schlosser/Schmidt an Geschwindigkeit und rollten direkt vor den Zuschauertribünen auf dem Buchhübel aus. “Das war ein bitterer Moment”, sagte Lokalmatador Luca Schmidt später, der seinen Fans liebend gern einen Heimsieg geschenkt hätte. Doch ein Motorschaden machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Die Enttäuschung war nicht nur in den Gesichtern von Schlosser/Schmidt zu sehen. Auch die Zuschauer konnten nicht glauben, was vor ihren Augen gerade geschehen war. Die Feierlaune war erloschen.

Doch tosenden Applaus gab es für die Christie-Brüder sowie auch für Todd Ellis/Emmanuelle Clement (Team Ellis/Clement Racing/LCR Yamaha), die als zweites Gespann-Team ins Ziel kamen. Die amtierenden Weltmeister waren erstmals am Schleizer Dreieck und beeindruckt vom Anspruch dieser Naturstrecke. “Es war wirklich ein Vergnügen hier zu fahren und wir kommen gerne wieder”, waren sich Ellis und Clement einig.

Vom Schlosser-Ausfall profitierten auch Bennie Streuer/ Kevin Kölsch (Team Streuer/ARS Yamaha). Nach einer langen und für sie anstrengenden Serie an technischen Problemen, sah man sie heute endlich wieder auf dem Podium an dritter Stelle.

Pekka Päivärinta/Adam Christie (Hänni Racing/ARS Yamaha) starteten nach einem verkorksten Start eine erfolgreiche Aufholjagd. Sie kamen auf den vierten Rang.

Da alle Teams als Gaststarter nach Schleiz kamen, wurden sie nicht gewertet. Somit ging es ab Position fünf sowohl um die Erstplatzierung als auch um Punkte für die IDM-Meisterschaft der Seitenwagen, die Ted und Vincent Peugeot für sich behaupteten. Ihr Rennen verlief jedoch nicht ganz reibungslos. „Nur wenige Runden vor dem Ende wurde es nach einem Überholmanöver von Göttlich sehr eng zwischen uns und Göttlich/Krieg. Es kam auch zum Kontakt, aber es ist alles gut ausgegangen“, berichtet Ted Peugeot, der durch die Attacke von Göttlich gleich zwei Positionen verlor, weil er von der Linie abkam und weit ging. Dadurch zog auch Pekka Päivärinta an ihm vorbei. Noch während des Rennen verhängte die Rennleitung gegen Göttlich eine Strafe. Anstatt einer Long Lap-Penalty kassierten sie eine 3-Sekunden-Strafe und landeten schließlich hinter den Peugeots auf Rang sechs, in der IDM-Wertung auf Position zwei.

Enrico Wirth/Werner Leon Lüttke (Zweirad Wirth Racing/LCR Yamaha) belegten als Gaststarter Platz sieben, gefolgt von Markus Venus/Ondrej Sedlacek (Sidecar-Team-Venus/LCR Yamaha) mit Rang acht und dem letzten freien Podiumsplatz in der deutschen Meisterschaft.

Die Gaststarter Rogier Weekers/Enrico Moers (R&R Racing/LRS Yamaha) erreichten mit einer Runde Rückstand Rang neun.

Wer ebenfalls ein abruptes Ende erlebte, war Patrick Werkstetter (Team Bonovo Action/Sattler Motorsport/ARS Yamaha). In der vorletzten Runde verlor der 19-jährige Bayer in der Kurve nach der Seng seinen Ersatz-Beifahrer Enrico Roick. Daraufhin stellte sein Sidecar umgehend in der Boxengasse ab. Roick blieb unverletzt.

 

Ergebnis IDM Sidecar, Race 2

  1. CHRISTIE / CHRISTIE (GBR/GBR)
  2. ELLIS / CLÉMENT (GBR/FRA)
  3. STREUER / KÖLSCH (NLD/DEU)
  4. PÄIVÄRINTA / CHRISTIE (FIN/GBR)
  5. PEUGEOT / PEUGEOT (FRA/FRA)
  6. GÖTTLICH / KRIEG (GER/GER)
  7. WIRTH / LÜTTKE (GER/GER)
  8. VENUS / SEDLACEK (GER/CZE)
  9. WEEKERS / MOERS (NLD/NLD)

DNF: SCHLOSSER / SCHMIDT (CHE/GER)
DNF: WERKSTETTER / ROICK (GER/GER)