Nach drei Titeln in der IDM Supersport war es eine logische Folge, dass Max Enderlein bei seiner fahrerischen Rückkehr nach einer Pause zu den Superbikes aufsteigen würde. Dass es für ihn in der Topklasse der Internationalen Deutschen Motorrad Motorradmeisterschaft aber nicht besser läuft als bisher, daran hat er zu knabbern.
Max Enderlein arbeitet akribisch mit einem Hang zum Perfektionismus. Dass er gerade bei seinem Heimrennen beim Saisonauftakt auf dem Sachsenring keine Punkte sammelte, war deshalb überhaupt nicht nach seinem Geschmack. Premiere hin, Premiere her. „Ich wusste, dass es schwer wird und dachte, dass es besser läuft“, blickt der 27-jährige Sachse auf seinen Superbike-Einstand zurück, „auf der Supersport-Yamaha hatte ich auf dem Sachsenring immer gute Erfahrungen gemacht.“ Doch er muss auf der großen Yamaha YZF-R1 bei Null anfangen. „Für alle im Team ist es ein Neustart, inklusive der neuen Mechaniker.“
Wer Enderlein kennt, weiß, dass sich der studierte Master of Science und selbstfahrende Teamchef erst dann zufrieden geben wird, wenn sich der Erfolg einstellt. „Langfristig strebe ich andere Ergebnisse an. Die jetzigen kann ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren“, gibt er preis. Die Miene, mit denen er die letzten Rennen beendete, hat alles gesagt.
Mit neun Meisterschaftspunkten wird er inzwischen in der Gesamtwertung geführt. „Die Superbike-Klasse fährt auf einem unheimlich hohen Level. Mit den Zeiten, die letztes Jahr für den siebten Platz gereicht haben, stehe ich jetzt auf P18.“
Mit diesen Ergebnissen reist Enderlein am nächsten Wochenende zur vierten IDM-Runde aufs Schleizer Dreieck. Dort verbinden sich Halbzeit und Saisonhöhepunkt vor traditionell tausenden von Zuschauern. Der Yamaha Racing by M32-Teamchef freut sich: „Die Strecke liegt mir. Es geht viel links herum.“
Seit den letzten Rennen in Most hat der gebürtige Hohenstein-Ernsthaler viel trainiert für seine Fitness, aber nicht auf dem Motorrad gesessen. Dafür hat er sich mit seinen Kumpels Julian Puffe, Jan-Ole Jähnig und Toni Finsterbusch die MotoGP-WM-Rennen auf dem Sachsenring live reingezogen. Enderleins Superbike steht derweil bei Lars Sänger, der Yamaha-Mechaniker-Koryphäe aus Gera. „In Most hat sich unser Team das erste Mal mit der Geometrie des Motorrads befasst und einen krassen Schritt gemacht. Lars Sänger unterstützt uns jetzt mit seiner Erfahrung“, erzählt Enderlein und fügt hinzu: „Ich hoffe, dass wir jetzt eine gute Basis haben. Am Freitag im freien Training in Schleiz wird sich entscheiden, in welche Richtung es geht.“