IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SBK: Christian Kellner checkt die Lage bei Eder-Racing

IDM SBK: Christian Kellner checkt die Lage bei Eder-Racing

Thomas Eder (links) und Thomas Gradinger (rechts) haben ihren Wunsch-Riding-Coach Christian Kellner an Bord geholt. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Markus Perpeet (1), Archiv Kellner (1)

Eigentlich kennen sie sich schon verdammt gut. Sie, das sind Christian Kellner, Thomas Eder und Thomas Gradinger. Zwei Bayern und ein Österreicher. Dass „Kelle“ einmal Riding Coach der beiden IDM-Fahrer von Eder Racing werden würde, daran hatte er allerdings im Traum nicht gedacht. Aber manchmal kommt es eben anders als man denkt.

Irgendwie musste es vorwärts gehen bei Supersportfahrer Thomas Eder und Neu-Superbiker Thomas Gradinger. Eder hat sich mit seiner Yamaha nach langer Überlegung für eine komplette Saison angemeldet. Gradinger startet zum ersten Mal in der IDM-Top-Klasse durch. Was lag also näher, als im Vorfeld ihren Kumpel Christian Kellner als Riding Coach anzuheuern? Im Winter trifft sich das Trio regelmäßig bei Kellner in der Nähe zum Motocross fahren in einer Halle – und fragen schadet nicht.

Doch der 52-jährige Kellner, der 1994 im ADAC Junior Cup auf dem Nürburgring sein erstes Rennen fuhr, 1996 die 125 ccm³-Klasse in der Deutschen Meisterschaft gewann und im Jahr 2000 Supersport-WM-Vierter wurde, lehnte dankend ab. „Ich wollte wirklich nicht“, schüttelt Kellner den Kopf, „wir haben ein Bier zusammen getrunken und ich habe immer noch abgelehnt. Nach dem dritten Mal habe ich dann in die Hand eingeschlagen. Jetzt beobachte ich die Jungs vom Streckenrand aus und mache Videos, die wir dann durchgehen.“ Teamchef Thomas Eder ist begeistert. „Das zahlt sich aus. Das kann man wirklich sagen.“

Kellner persönlich hat den aktiven Rennsport abgehakt. Er bestritt 2010 sein letztes Rennen in der IDM Supersport und verabschiedete sich in Hockenheim mit einem Podiumsplatz. Seine Yamaha aus der legendären WM-Saison 2000, in der er Vierter wurde mit nur 14 Punkten hinter seinem Teamkollegen und Weltmeister Jörg Teuchert, steht heute bei ihm zu Hause in der Nähe von Waging am See. „Mit ihr bin ich im letzten Jahr beim Oldtimer-GP in Schwanenstadt gefahren. Das ist aber auch alles“, lässt „Kelle“ wissen.