Dass Andreas Kofler siegfähig ist, war vor dem ersten Supersport-Rennen in der IDM-Saison 2024 jedem bewusst. Aber einen Štěpán Zuda hatte niemand auf dem Schirm. Der Tscheche gewann das erste Rennen auf dem Sachsenring, als der Favorit aus Österreich Fehler gemacht hatte und am Ende Zweiter wurde.
Andreas Kofler war im familiengeführten Yamaha-Team am Start wieder besonders gut weggekommen. Nach fünf Runden hatte sich das Feld hinter dem Österreicher sortiert. Luca de Vleeschauwer folgte ihm auf den Fersen und hatte zwei Plätze gut gemacht. Für den Belgier muss es ein Befreiungsschlag gewesen sein. Im Jahr 2022 war er Gesamt-Dritter in der IDM Supersport, aber letztes Jahr hatte er auf Kawasaki keinen einzigen Pokal nach Hause schleppen können. Jetzt sieht die Situation deutlich besser aus. Nach dem Wechsel zu Triumph fühlt sich der 21-jährige pudelwohl. Die beiden Ducati-Fahrer Daniel Blin und Štěpán Zuda machten das Quartett an der Spitze komplett. Eine kleine Lücke trennte es von den nachfolgenden vier Fahrern: Vizemeister Twan Smits, Kyle Smith, Kevin Wahr und Dirk Geiger.
Zwei waren zu diesem Zeitpunkt schon aus dem Geschehen gefallen. Julius Caesar Rörig kam aus der zweiten Runde nicht zurück. Marvin Siebdrath stürzte im fünften Umlauf.
Als sich de Vleeschauwer und Zuda zunehmend beharkten, half das natürlich Kofler, sich an der Spitze aus dem Staub zu machen und Abstand zu gewinnen. Doch der 19-jährige Oberösterreicher machte Fehler, versuchte zu korrigieren, aber dann unterlief ihm der nächste. Die Zeit von Zuda war gekommen. Bei seinen drei Auftritten im vergangenen Jahr war er nicht annähernd so weit vorn gewesen wie heute. Aber alles hat sich geändert. Erst legte sich der 18-Jährige aus Liberec wegen Armpumps unters OP-Messer. Dann inszenierte der Tscheche ein völlig neues Projekt und holte Ducati mit ins Boot. Und jetzt siegte er mit 1,654 Sekunden vor Andy Kofler. Zudas polnischer Markenkollege Daniel Blin wurde Dritter.
Für de Vleeschauwer gab es am Ende also wieder keinen Pokal, aber wenigstens war er greifbar. Blin hatte den Belgier noch in der letzten Kurve einkassiert. Das nächste Rennen wird am morgigen Sonntag, 13:35 Uhr, gestartet.
Rookie Lennox Lehmann, der sich bravourös für die dritte Startposition qualifiziert hatte, verschwand nach einem völlig verkorksten Anfang erst einmal im Mittelfeld. Ein Podiumsplatz in seinem ersten Supersport-Rennen war trotz des Trainingserfolgs nicht die Zielsetzung gewesen. Dass der Dresdner aus den Top Ten herausfällt, war aber auch nicht der Plan. Lehmann zog aber ordentlich am Kabel und wurde am Ende Siebter.
Davon kann Till Belczykowski auf der MV Agusta nur träumen. Er ist mit der Marke ein Einzelkämpfer im IDM Supersport-Feld und die Fortschritte mit dem Motorrad stellen sich nur schleppend ein. Die Fahrwerksprobleme sind hartnäckig, aber der 19-jährige Duisburger hält daran fest, dass das Team die MV bald in den Griff bekommt.
Ergebnis 1. Rennen Supersport
1. Štěpán ZUDA (CZ), Ducati
2. Andreas KOFLER (A), Yamaha
3. Daniel BLIN (PL), Ducati
4. Luca DE VLEESCHAUWER (B), Triumph
5. Twan SMITS (NL), Yamaha
6. Kyle SMITH (GB), Kawasaki
7. Lennox LEHMANN (D), Yamaha
8. Kevin WAHR (D), Triumph
9. Dirk GEIGER (D), Honda
10.Filip FEIGL (CZ), Triumph