IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SSP 300: Im Eiltempo vom Mini Bike-Racing in die IDM

IDM SSP 300: Im Eiltempo vom Mini Bike-Racing in die IDM

Ty Hendriksen bei der IDM
Weite Strecken legt der 16-Jährige Ty Henriksen aus Dänemark zurück, um in diesem Jahr erstmals an allen Rennwochenenden in der IDM am Start zu sein. Foto: Edelwise Entertainment, Text: Rowena Hinzmann

Während sich zahlreiche deutsche Urlauber in diesem Sommer in Dänemark entspannen und sich an den Stränden die Sonne auf den Pelz scheinen lassen, gibt es einen jungen Rennfahrer in der IDM Supersport 300, der alle paar Wochen die entgegengesetzte Richtung einschlägt: Ty Henriksen. Der 16-jährige Däne aus Hvidovre bei Kopenhagen nahm im vergangenen Jahr an drei Rennen im Yamaha bLU cRU-Cup teil und mischte von Anfang an vorne mit. Als krönenden Abschluss der Saison nahm er schließlich als Gaststarter bei der IDM in Hockenheim teil und fand großen Gefallen an dieser Rennserie. In dieser Saison gehört er zu den Permanent-Startern in der Nachwuchsklasse.

Gemeinsam mit seinem Vater Lars Henriksen legt der 16-Jährige Kilometer um Kilometer zurück, um von Dänemark aus an den IDM-Wochenenden teilzunehmen, um hier neue Türen für sich zu öffnen. Wir wollten den IDM-Rookie mit der stolzen Startnummer #46 kennenlernen und mit ihm gesprochen.

 

IDM: Wie bist du zum Motorradsport gekommen und wie hat es sich dann für dich entwickelt?

Ty Henriksen: Es war mein Vater, der mir 2016 im Alter von neun Jahren, ein Pocketbike gekauft hatte. Er meinte damals, ich bräuchte etwas, um meine Energie loszuwerden. Als wir dann das erste Mal auf einer Rennstrecke waren, haben wir bemerkt, dass das etwas Großes für mich ist. So hatte es nicht mehr lange gedauert, bis es in ein professionelles Pocketbike umgewandelt wurde und ich mich mitten in einem Wettkampf wiederfand. Von da an hat sich alles ganz schnell entwickelt: vom Pocketbike zur Honda NSF, zur Ohvale110, 160 und 190. 2022 habe ich dann vom MiniGP Bike auf die Klasse der Supersport 300 gewechselt.

IDM: An welchen Rennserien hast Du bisher teilgenommen?

Ty Henriksen: Ich bin bei den Dänischen Meisterschaften mitgefahren, dem Ohvale CUP Dänemark, der Ohvale Europameisterschaft sowie Weltmeisterschaft in verschiedenen Klassen und im RAP Holland Ohvale 110 und 160. Als ich dann im letzten Jahr in die 300er-Klasse umgestiegen bin, nahm ich bei vier von fünf Rennen in der Schwedischen Meisterschaft teil und hatte das Glück mit drei Wildcards im Yamaha R3 bLU cRU Cup an den Start gehen zu dürfen, bevor es dann in Hockenheim zum Gaststart in der IDM kam.

In diesem Jahr wird es besonders schwierig, alles unter einen Hut zu bringen, da ich in gleich zwei Serien permanent fahre. Neben der IDM bin ich auch in der Schwedischen Meisterschaft eingeschrieben.

IDM: Du bist gerade 16 Jahre alt und gehst in Dänemark zur Schule. Wie bringst du alles unter einen Hut?

Ty Henriksen: Ich bin so dankbar, dass meine Schule mir das erlaubt und mich bei dem unterstützt, was ich am meisten liebe. Mein Vater und die Schule haben sich darauf geeinigt, dass es eine strikte Regel gibt. Ich muss auf jeden Fall die Hausaufgaben erledigen, die mir die Schule gibt und die ich dann parallel zu den Rennwochenenden erledige. Das kann ein bisschen anstrengend sein, aber es funktioniert.

IDM: Fahrt ihr jedes Mal mit dem Auto von Dänemark zu den Rennen, oder wie reist ihr?

Ty Henriksen: Ja, wir haben unseren eigenen kleinen Renn-Van, mit dem wir reisen. Ohne den wären wir aufgeschmissen, da wir alle Werkzeuge, Teile, Fahrräder usw. darin transportieren. Wir sind es also gewohnt, viele, viele Kilometer zu fahren.

IDM: Was sind deine Erwartungen für dein erstes Jahr in der IDM?

Ty Henriksen: Meine Erwartungen an die IDM in dieser Saison sind: lernen, lernen, lernen. Ich werde alles tun, was ich kann, um das Beste herauszuholen. Ich kenne die meisten der Jungs und beobachte seit Jahren, wie sie Rennen fahren. Sie sind keine Anfänger und Nobodys mehr, als vielmehr gute Rennfahrer. Ich freue mich wirklich darauf, mich zu steigern und an meine Grenzen zu gehen, damit ich hoffentlich bald im Kampf ganz vorne mitmischen kann.