Nach einem verlängerten Startprozedere in der IDM Supersport auf dem Schleizer Dreieck gewann Melvin van der Voort (Team SWPN) auch den zweiten Lauf des Tages. Der Beinahe-Sturz des Meisterschaftsführenden Twan Smits (Team Apreco) könnte nun große Auswirkungen im Kampf um den Titel haben.
Kurz vor dem Rennen fing es leicht an zu tröpfeln. Die Supersport-Fahrer kamen aus der Einführungsrunde zurück und es gab keine Startfreigabe. Einer fehlte. Martin Vugrinec (ART DREIER RACING TEAM) war an der Stelle gestürzt, auf die nach dem Sidecar-Rennen Bindemittel gestreut worden war.
Das Startprozedere begann von vorne. Dann ging es endgültig los. Die erste Schrecksekunde gab es schon in der zweiten Kurve. Alles war ganz eng. Thomas Gradinger (Eder Racing) kam fast zu Sturz, hangelte sich aber wieder auf den Sitz seiner Yamaha, während der Meisterschaftsführende Twan Smits mit seiner YZF-R6 in den Acker rauschte, was ihn weit zurück warf.
Aus der ersten Runde kam erwartungsgemäß Melvin van der Voort in Führung liegend zurück, gefolgt von Andreas Kofler (M32 Racing), Leon Orgis (Yamaha bLU cRU IDM by Kiefer Racing), Luca de Vleeschauwer (Kawasaki Weber Motos Racing) und Milan Merckelbagh (Hertrampf Yamaha Racing). Gradinger war auf P13 und Smits nur auf P19, also sogar außerhalb der Punkteränge.
Van der Voort und Kofler konnten sich bald absetzen. Smits musste nun zusehen, dass er heute noch so viele Punkte wie möglich mitnimmt, denn mit jedem weiteren Sieg von van der Voort schmilzt sein Vorsprung in der Gesamtwertung.
De Vleeschauwer ist Dritter, als sich hinter ihm die Dinge drehen. Orgis versucht Merckelbagh zu überholen, um nicht gleich vom nahenden Gradinger geschnupft zu werden. Das funktioniert eine Weile, aber dann kann Orgis dem Druck des Österreichers nicht mehr standhalten. Gradinger schafft es auch, noch an de Vleeschauwer vorbeizukommen, für den es endlich wieder aufwärts geht.
Der dritte Platz war nach dem schweren Unfall vor einem Jahr eine Erlösung und Gradinger sagt: „Das Team hat mir den Rücken gestärkt, dass der Podiumsplatz ausgerechnet hier passiert, ist super. Ich habe versucht auf Sieg zu fahren, aber das ist schon in der zweiten Kurve gescheitert.“
Andreas Kofler war schon 6,399 Sekunden vor ihm im Ziel gewesen und meinte: „Es war schwierig, aber ich habe die Situation in der zweiten Kurve gleich genutzt um durchzustechen, um so lange wie möglich an Melvin dranzubleiben. Als ich gesehen habe, dass es nicht ewig geht, ging es mir um eine sichere Zielankunft.“
Melvin van der Voort ist als Doppelsieger der große Gewinner vom Schleizer Dreieck. Er hat nur noch sieben Punkte Rückstand in der Gesamtwertung auf den Führenden Twan Smits, der als Zehnter ins Ziel kam. Vermutlich ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis van der Voort seinen Sturzreigen von Oschersleben ausgebügelt hat und Smits an der Spitze ablöst.
IDM Supersport, 2. Lauf
1. Melvin VAN DER VOORT (NLD), Yamaha
2. Andreas KOFLER (AUT), Yamaha
3. Thomas GRADINGER (AUT), Yamaha
4. Luca DE VLEESCHAUWER (BEL), Kawasaki
5. Leon ORGIS (DEU), Yamaha
6. Christoph BEINLICH (DEU), Yamaha
7. Jonas KOCOUREK (CZE), Triumph
8. Milan MERCKELBAGH (NLD), Yamaha
9. Michal PRASEK (CZE), Triumph
10.Twan SMITS (NLD), Yamaha