Action. Fun. Offenes Fahrerlager. Das sind die Kennzeichen der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM). Vom 2. bis zum 4. Juni 2023 fährt sie in der Motorsport Arena Oschersleben in die zweite Saisonrunde. Nach dem turbulenten Auftakt vor drei Wochen auf dem Sachsenring haben sich in den einzelnen Klassen Konstellationen in der Wertung gebildet, die an Spannung nicht zu überbieten sind. Am kommenden Wochenende haben die Fans die Möglichkeit, drei Tage lang die weitere Entwicklung der Serie live auf der Rennstrecke zu verfolgen.
Dramatik herrscht in der Königsklasse IDM Superbike, in der die Motorräder um die 220 PS und einen Topspeed von mehr als 300 km/h haben. Zwei Rennen werden ausgetragen. Als Spitzenreiter kommt Florian Alt (DEU/Honda) in die Magdeburger Börde. Er hatte Honda auf dem Sachsenring den ersten Sieg nach zehn Jahren vergeblichen Hoffens beschert. Dem Sieg vorausgegangen war im ersten Lauf ein zweiter Platz hinter Ilya Mikhalchik (UKR/BMW). Der Ukrainer ist bereits dreifacher Meister in der Königsklasse und ein harter Brocken. Doch im zweiten Lauf stürzte Mikhalchik im Startgetümmel. Das warf ihn bis auf den vierten Platz noch hinter Patrick Hobelsberger (DEU/BMW) und Hannes Soomer (EST/Honda) in der Gesamtwertung zurück. Mikhalchik wird also in Oschersleben nichts unversucht lassen, um an Boden gut zu machen. Es wird erneut ein Zweikampf mit Alt erwartet, wobei auch die Klassenneulinge Hobelsberger und Soomer eine tragende Rolle spielen werden. Und es gibt noch eine Handvoll mehr Fahrer, die dafür in Frage kommen, Überraschungen inklusive. Am Start sind vier Motorradmarken: BMW, Honda, Kawasaki und Yamaha. Für sie geht es um die Ehre und ums Prestige.
Die IDM Supersport ist neu ausgerichtet. Was steckt dahinter? Es ist das technische Reglement der FIM World Supersport, das 2023 mit geringen nationalen Abweichungen auch in der IDM umgesetzt wird. Die IDM Supersport geht in die „Next Generation“. Das heißt: Sie erlaubt den Einsatz von Motorrädern, die nicht in die traditionelle 600er-Klasse passen wie zum Beispiel die Triumph Street Triple 765 RS. Damit die Chancen von allen Marken in der Klasse gleich sind, werden die verschiedenen Konzepte der Motorräder mit unterschiedlichem Hubraum aneinander angepasst. Das geschieht über eine raffinierte Balanceregel. Analog zur Weltmeisterschaft ist jetzt auch in den IDM-Motorrädern eine Einheitselektronik verbaut. Yamaha führt das Feld mit Melvin van der Voort (NLD), Twan Smits (NLD), Andreas Kofler (AUT) und Milan Merckelbagh (NLD) an, bevor der Reigen durch Luca de Vleeschauwer (BEL) unterbrochen wird, der eine Kawasaki fährt. Blau gegen Grün – so geht es auch weiter. Und in die Top Ten hat es auch die erste Triumph geschafft. Wo kommt sie in Oschersleben ins Ziel? Es bleibt interessant.
In der Nachwuchsklasse IDM Supersport 300 fahren die jungen Wilden. Hier führt ein Spanier, allerdings nur knapp. Inigo Iglesias hat drei Punkte Vorsprung auf den Sachsen Dustin Schneider. Beiden gelang zuletzt ein Sieg, aber beide mussten sich auch je ein Mal ohne Podiumsplatz zufrieden geben. Der Kampf zwischen den beiden Fahrern und auch Kawasaki und KTM ist eröffnet.
Lennox Lehmann und Dirk Geiger, die auch auf dem Podium waren, sind diesmal nicht am Start, sondern bei der Supersport 300-Weltmeisterschaft in Misano. Sie wird am gleichen Wochenende ausgetragen. Lehmann und Geiger sind dort permanent eingeschrieben und die WM-Rennen haben für die Teamkollegen Vorrang. Sie nutzen aber jede freie Minute, um auch möglichst oft in der IDM anzutreten.
Bessere Chancen als beim letzten Mal rechnet sich Titelverteidiger Marvin Siebdrath (DEU/Yamaha) aus. Nach einem völlig verkorksten Saisonstart, nach dem er nur auf dem zehnten Tabellenrang steht, ist für Spannung gesorgt. Zumal die IDM Supersport 300 dafür steht, dass die Entscheidungen um Sieg oder Niederlage oft erst in der letzten Kurve oder sogar erst auf der Ziellinie fällt. Das ist Nervenkitzel pur.
Es ist viel los in der Motorsport Arena am kommenden Wochenende, zumal auch der Northern Talent Cup, die Klasse Pro Superstock 1000, der Twin- Cup und der Yamaha R7-Cup auf der Agenda stehen.
Worauf noch warten? Die Eintrittspreise liegen zwischen 5,00 Euro für das Tagesticket am Freitag bis 35,00 Euro für die Karte für das ganze Wochenende. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt.