Marvin Fritz, Ilya Mikhalchik, Bastien Mackels – so war der Zieleinlauf beim letzten IDM Superbike 1000-Rennen der Saison 2019. Das optische Ergebnis wurde revidiert. Dominic Schmitter wurde nachträglich der dritte Platz zugesprochen. Bei Julian Puffe, Bastien Mackels und Pepijn Bijsterbosch war nach dem Zeigen der 3-Minuten-Tafel noch an den Motorrädern geschraubt worden. Alle Drei erhielten deshalb eine 20-Sekunden-Strafe und wurden entsprechend zurück gesetzt.
Vorausgegangen war ein gnadenloser Kampf um die Spitze auf höchstem sportlichen Niveau. Marc Moser (MGM Racing Performance, Yamaha) war von der zweiten Position gestartet. Der erste Rang blieb leer. Dominic Schmitter (Hess Racing, Yamaha) hätte dort stehen müssen, doch der Schweizer fehlte in der Einführungsrunde. Er kam zu spät und musste sich folglich hinter dem ganzen Feld anstellen.
Moser nutzte die Gunst der Stunde und legte einen Granatenstart vor. Mackels (Wilber-BMW-Racing) schoss von der siebten Position auf den zweiten Rang nach vorn. Das Gerangel spitzte sich immer mehr zu, als sich Marvin Fritz (Bayer Bikerbox, Yamaha) und Ilya Mikhalchik (alpha Racing-Van Zon-BMW) mit einmischten. Nach drei Runden war Mikhalchik, der von der neunten Position gestartet war, bereits Dritter. Im vierten Umlauf schnappte er sich Mackels und später – wie aus dem Handgelenk geschüttelt – auch Moser. Der Krimi gipfelte in der Auseinandersetzung zwischen Fritz und Mikhalchik an Spitze. Haarscharf waren die Kontermanöver, jede Kurve wurde zum Extremfall. Mikhalchik hatte in der allerletzten Kurve die Oberhand, doch Fritz hängte sich dermaßen rein, dass selbst der ausgebuffte Ukrainer nichts entgegensetzen konnte. Fritz, IDM Superbike 1000-Champion von 2016, hat den Champion von 2018 und 2019 besiegt. Der Neckarzimmerer bescherte Yamaha den einzigen Sieg in der IDM Superbike 1000 in diesem Jahr, auch wenn er als Gastfahrer keine Punkte bekam. Diese erhielt Mikhalchik.
Mackels, der als Dritter ins Ziel kam, fiel wegen seiner Zeitstrafe auf den achten Platz zurück. Der Belgier war nur in Assen und in Hockenheim am Start. 2020 wird das Wilbers-BMW-Team wieder eine komplette Saison absolvieren. Wilbers, Mackels und BMW sind sich bereits einig.
Für Alessandro Polita (Holzhauer Racing Promotion) geht es mit Honda weiter. Das ist seit einem Monat beschlossene Sache. Mit seiner verletzten Hand und dem vierfach gebrochenen Fuß wurde er Zehnter. Bei der Rückfahrt mit dem Transporter nach Italien saß sein Vater am Steuer. Bei Polita ging nichts mehr. Am Dienstag wird er operiert.
Einen dicken Hals hatte Erwan Nigon (Kawasaki Weber-Motos Racing Team). Der Mann, der Kawasaki in Oschersleben nach schier unendlicher Zeit einen IDM-Sieg in der Königsklasse beschert hatte, hatte sich mehr erhofft vom zweiten Lauf. Als die Teams in der Startaufstellung standen, schwankte die Wetterlage. Der Franzose hatte sich als Einziger Slicks aufziehen lassen, weil er auf eine abtrocknende Strecke hoffte. Doch die Rennleitung verschob den Start. Die Strecke trocknete ab. Sämtliche Teams rüsteten auf Slicks um. Nigons erhoffter Vorteil verebbte. Er beendete das Rennen als Fünfter.
Alle in der IDM Superbike 1000 vertretenen Marken feierten mindestens einen Fahrer in der Top Ten. Bei Suzuki war der schnellste Mann Daniel Kartheininger (HPC-Power Suzuki Racing).