Typisches Eifelwetter mit viel Regen sorgte im ersten Zeittraining der IDM Superbike 1000 auf dem Nürburgring für mächtig Wirbel. Drei Suzukis holten die Bestzeiten. Daniel Kartheininger (HPC-Power Suzuki Racing) holte sich mit 1:45,451 min die provisorische Pole Position.
Die beste Yamaha (Ricardo Brink, SWPN) wurde auf Platz vier notiert, dahinter die schnellste Honda (Alessandro Polita, Holzhauer Racing Promotion). Von BMW war bis zum sechsten Platz nichts zu sehen. Dort tauchte der Niederländer Pepijn Bijsterbosch mit der S 1000 RR auf. Weder Ilya Mikhalchik noch Julian Puffe (alpha Racing-Van Zon-BMW) setzten sich auf der rutschigen Strecke in Szene. Puffe stürzte auf seiner ersten fliegenden Runde. Titelverteidiger Mikhalchik hielt sich auf der Zeitenjagd zurück.
Am Nachmittag wurden sämtliche Zeiten relativiert. Die Sonne schien und förderte völlig neue Ergebnisse zutage. Mikhalchik brannte als Erster eine 1:25er-Zeit in den Asphalt. Nichts schien den Ukrainer von der Pole Position abbringen zu können. Doch im letzten Umlauf des zweiten Zeittrainings schlug Puffe zu, lieferte die Bestzeit des Tages ab und demontierte Mikhalchiks Vorsprung in einen 0,044 Sekunden-Rückstand. Wie wird sich das aufs Rennen morgen auswirken? In der Konstellation liegt Brisanz. Mikhalchik ist mit einem dünnen Vorsprung von nur einem Punkt vor dem Trainingsschnellsten Puffe in der IDM-Superbike-Gesamtwertung an den Nürburgring gereist. Kann der 23-Jährige aus Schleiz den Spieß in der Eifel umdrehen? Ein Wörtchen mitreden wird auf jeden Fall Erwan Nigon, der Pilot von Weber-Motos-Kawasaki. Der Franzose rückt derzeit mit einer Airbag-Lederkombi aus, wie sie in der Langstrecken-WM Pflicht ist. Nigon ist dort ebenfalls als Fahrer eingeschrieben und hat die reelle Chance, mit seiner französischen Equipe dieses Jahr sogar Langstrecken-Weltmeister zu werden.
Die zweite Startreihe im Samstags-Rennen wird von Alex Polita eröffnet. Noch nie in diesem Jahr stand der Italiener so weit vorn. „Wir haben das Fahrwerk sehr gut auf ihn abgestimmt“, erzählt Teamchef Jens Holzhauer. „Wäre Ricardo Brink nicht vor Alex auf einer schnellen Runde gestürzt, wäre vielleicht sogar der dritte Platz drin gewesen. Aber was soll´s. Das passiert. Fürs warm-up haben wir noch einen Step am Fahrwerk in der Tasche.“ Neben Polita positioniert sich Jan Bühn (BMW, EGS Moto Racing), der nach seiner Handverletzung bei Testfahrten erstmals in diesem Jahr dabei ist. Yamaha-Fahrer Marc Moser (MGM Racing Performance) vervollständigt die Reihe. Ebenfalls mit Fahrern von drei verschiedenen Marken ist die dritte Reihe besetzt: auf den Trainingssiebten Jan Mohr (BMW, BCC Racing) folgen Daniel Kartheininger (HPC-Power Suzuki) und Ricardo Brink (Yamaha, SWPN).