IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM Superbike 1000: „Alles erst später realisiert“ (Ricardo Brink)

IDM Superbike 1000: „Alles erst später realisiert“ (Ricardo Brink)

Plötzlich Dritter im Rennen und in der Meisterschaftswertung: Für Ricardo Brink änderte sich alles ganz schnell. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Dino Eisele

Ricardo Brink ist zum Saisonbeginn in der IDM Superbike 1000 aufs Podium gefahren. Das soll keine Eintagsfliege bleiben. Der 21-jährige Niederländer aus IJsselmuiden gehört ab sofort zu den Spitzenfahrern der Klasse und hat jetzt ganz neue Ziele vor Augen.

Er selbst hatte mit diesem Erfolg zuletzt gerechnet: Platz 4 im ersten Superbike-Lauf und Platz 3 im zweiten. Brink fuhr dabei sogar schneller als im Training, als er seine beste Zeit auf einer freien Runde erreichte. Teammanager Frank Brouwer hatte den Nachwuchsfahrer zwar schon mehrmals als aufstrebende Geheimwaffe angepriesen, aber erst wer Taten abliefert, dem wird Glauben geschenkt. Ricardo Brink, letztes Jahr noch Gesamt-Elfter der Meisterschaft, hat seinen Job in der Lausitz auf jeden Fall gemacht.

Aber der dritte Platz kam dennoch überraschend für den Yamaha-Fahrer vom Team SWPN. “In der ersten Nacht konnte ich sehr gut schlafen, aber nach zwei Tagen habe ich realisiert, was passiert ist. Da war es mit dem Schlaf erst einmal vorbei.”

Weil in der Superbike-Klasse ein neues Startprozedere für den zweiten Lauf eingeführt wurde, stand Brink als Vierter des ersten Rennens nun auf der Pole Position. “Ich habe versucht so lange wie möglich an der Spitze zu bleiben”, erzählt er, “und es hat auch eine Weile gedauert, bis Erwan Nigon an mir vorbei gekommen ist.” Der Franzose (Kawasaki) wurde am Ende Zweiter hinter Sieger Julian Puffe (BMW).

Die neue Startaufstellung kam Brink entgegen, wie er zugibt. „Ich habe ganz vorn gestanden und musste nicht erst Kämpfe mit Pepijn Bijsterbosch oder Alessandro Polita austragen, um Positionen gut zu machen.“ Bemerkenswert: Brink holte seinen ersten Podiumsplatz in Deutschlands höchste Motorradstraßenrennportklasse jetzt ausgerechnet auf einem Kurs, auf dem es im vergangenen Jahr gar nicht so gut für ihn lief. Sein Saisonziel hat der Niederländer inzwischen revidiert. „Die Top 8 waren angedacht, ich schraube es jetzt auf die Top 5 nach oben. Ich denke, das ist möglich.“