Max Enderlein ist der IDM-Champion in der Supersport 600-Klasse. Er hat den Titel geholt, obwohl er in Assen wegen seines dort im Training erlittenen Schlüsselbeinbruchs kein Rennen bestreiten konnte. Ansonsten punktete er in jedem Lauf. Der Hohenstein-Ernstthaler holte auf der Freudenberg-Yamaha fünf Siege. Wie geht es weiter?
„Ich habe noch keinen konkreten Plan“, sagt der 21-Jährige. „Anfragen von Teams habe ich auch nicht erhalten. Große finanzielle Mittel, um mich irgendwo einzukaufen, habe ich nicht.“ Momentan gehe der Trend eher dazu hin, dass er 2019 nicht in die Supersport-WM aufsteigt. Obwohl das eigentlich sein erklärtes Ziel war. „Man braucht ein gutes Team, wo alles passt und alles möglich ist“, weiß Enderlein. „Kevin Wahr hat das auch schon auf den Punkt gebracht. Alles andere macht keinen Sinn. Da muss ich realistisch sein.“
Für Enderlein ist auch der Punkt gekommen, an dem er nicht ewig Klinken putzen will, um an Geld zu kommen. „Ich habe das über fünf Jahre lang gemacht. Jetzt, als Meister, wäre es gut, wenn sich auch die Teams mit um die Sponsoren kümmern. So wie es früher war.“
Enderlein will unbedingt Rennen fahren, aber in keine Sackgasse geraten. Deshalb wird er sich auch ein berufliches Standbein aufbauen. Der Student der Wirtschaftswissenschaften widmet sich demnächst seiner Bachelorarbeit, bevor er im März bei Porsche in Leipzig einen Job antritt.
Die IDM käme ihm derzeit am ehesten entgegen in der Mission Titelverteidigung, „und vielleicht mit dem gleichen Team.“ Wie sieht es mit einem Aufstieg in die IDM Superbike 1000 aus? „Das wäre grundsätzlich auch interessant.“ Seiner in Assen verletzten Schulter geht es wieder gut. „Ich war diese Woche schon Motocross fahren.“