Im großen Finale von Hockenheim wurden die Sieger der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) in vier Klassen gekürt. Gleichzeitig hat die Motor Presse Stuttgart als Promoter bereits die vorläufigen Renntermine für die kommende Saison verkündet.
Deutschlands höchste Serie im Motorradstraßenrennsport hat Rückenwind bekommen und ist zurück auf Erfolgskurs. Die spannenden Rennen und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm lockten insgesamt zehn Prozent mehr Zuschauer als im Vorjahr an die Rennstrecken. Allein in Hockenheim erlebten über 13.000 Fans die Rennen in vier IDM-Prädikatsklassen und in drei Cups bei strahlendem Sonnenschein. Sie brachten das Motodrom zum Beben.
Mit stehenden Ovationen feierten sie Ilya Mikhalchik, den neuen Champion in der IDM Superbike 1000. In dieser höchsten Klasse im deutschen Motorradstraßenrennsport werden hochgezüchtete Motorräder der Marken BMW, Honda, Kawasaki, Suzuki und Yamaha gefahren. Der Ukrainer hatte sich in der Gesamtwertung bereits im ersten der beiden Rennläufe endgültig gegen seinen einzigen verbliebenen Konkurrenten Bastien Mackels aus Belgien durchgesetzt. Mit ihrer Siegesserie haben die beiden BMW-Fahrer die Saison geprägt. Beim Finale riss der 22-jährige Mikhalchik die Fans mit seiner Freude mit, schenkte ihnen einen Burnout vor der vollbesetzten Tribüne der Sachs-Kurve und fuhr auf den Rasten seines Motorrads aufrecht stehend jubelnd durchs badische Motodrom.
In der IDM Supersport 600 wurde Max Enderlein auf Yamaha in einem dramatischen Rennen der große Gewinner. Der Sachse hatte bei der vorletzten Veranstaltung im niederländischen Assen wegen eines Schlüsselbeinbruchs nicht fahren können. Dadurch war sein Punktepolster in der Gesamtwertung auf zwölf Punkte geschrumpft. Doch im entscheidenden Rennen spielte Enderlein das Pech seiner Gegner in die Karten. Sie stürzten innerhalb der ersten drei Rennrunden aus dem Geschehen. Enderlein reichten somit die 16 Punkte für den dritten Platz zum Titelgewinn. Im Superstock 600-Cup, der im gleichen Feld ausgetragen, aber getrennt gewertet wird, dominierte mit Marco Fetz ebenfalls ein Yamaha-Fahrer. Im Vergleich zu den IDM Supersport 600-Motorrädern darf an den Cup-Maschinen noch weniger geändert werden.
Der KTM-Pilot Toni Erhard ist der neue Meister in der IDM Supersport 300. Mit seinem zweiten Platz beim letzten Saisonrennen auf dem Hockenheimring gewann der 17 Jahre alte Abiturient aus Schwarzenberg-Pöhla die Gesamtwertung in der IDM-Nachwuchsklasse. „Ich habe während des Rennens nie daran gezweifelt, dass ich den Titel gewinne. Ich war ja immer in der Spitzengruppe dabei“, berichtete er. Insgesamt holte Erhard in der Saison 2018 zehn Podiumsplätze.
Die Titelträger in der IDM Sidecar heißen Josef Sattler/Uwe Neubert. Das bayrisch-sächsische Duo war bereits mit einem beachtlichen Punktevorsprung zum Finale gereist, doch Sattler litt unter einem grippalen Infekt. Er war froh, den Sack mit einem zweiten Platz im Samstagsrennen schon zugemacht zu haben. Sattler fährt im nächsten Jahr mit dem Adolf RS1 F1 BMW-Gespann in der Sidecar-Weltmeisterschaft.
Zwei Cups im Rahmenprogramm, öffentliche Pressekonferenzen, Autogrammstunden, Testfahrten mit Motorrädern der IDM-beteiligten Hersteller und die Race-Party machten das Finale 2018 zu einem Spektakel ohne Pausen. Und es geht weiter: Die Serie wird 2019 fortgesetzt, bestätigt die Motor Presse Stuttgart als Promoter. Ohne finanzielle Unterstützung dreht sich jedoch kein Rad. Die sechs IDM-Poolpartner BMW, Honda, Kawasaki, KTM, Suzuki und Yamaha bleiben ebenso an Bord wie die starken IDM-Sponsoren und bilden das Rückgrat der Serie. Pirelli bleibt exklusiver Reifenausrüster der Serie und wird für alle IDM-Soloklassen 2019 neue Reifentypen liefern.
Zum ersten Mal seit langer Zeit stehen die Veranstaltungstermine für die kommende Saison bereits beim aktuellen Finale fest. Die neue Saison wird vom 17. bis 19. Mai 2019 auf dem Lausitzring eröffnet. Das Finale wird vom 27. bis 29. September 2019 traditionell auf dem Hockenheimring ausgetragen. Weitere Stationen sind die Motorsport Arena Oschersleben, der Circuit Zolder, das Autodrom Most, der Nürburgring, das Schleizer Dreieck sowie der TT Circuit Assen.