IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SBK: Der Meister siegt im letzten Rennen des Jahres

IDM SBK: Der Meister siegt im letzten Rennen des Jahres

Das letzte Rennen der Saison ist immer etwas Besonderes. Ilya Mikhalchik ließ Dampf ab und gewann mit sechs Sekunden Vorsprung. Text: Anke Wieczorek; Foto: Dino Eisele

Ilya Mikhalchik (Champion Alpha Van Zon-BMW) ließ es sich nach dem Gewinn seines vierten Titels in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) nicht nehmen, die Saison auch mit einem Laufsieg zu beenden.

Nach dem dritten Platz aus dem ersten Lauf musste er richtig Dampf ablassen. Die GERT56-Teamkollegen Patrick Hobelsberger und Toni Finsterbusch klärten, was mit den verbleibenden Podiumsplätzen passiert. Für andere Fahrer endete eine Ära. Für Marc Moser (Triple M Racing Ducati Frankfurt) und Björn Stuppi (RR SOCIA RACING CO2 compensated by BCI) war das zweite Superbike-Rennen das letzte in ihrer Karriere. Beide hören auf.

Nach einer extrem kurzen Rotphase auf der Startampel kam Ilya Mikhalchik in Führung liegend aus der ersten Runde zurück. Sein knallgelber Helm war von weitem sichtbar. Ihm folgten Jan-Ole Jähnig, Florian Alt (Holzhauer Racing Promotion), Patrick Hobelsberger, Bálint Kovács, Kevin Orgis (ORM Racing Management), Toni Finsterbusch, Maximilian Kofler (Yamalube Kofler Motorsport) und Lorenzo Zanetti (Triple M Racing Ducati Frankfurt). In der dritten Runde kam es zu einem Vorfall, der auch hätte anders ausgehen können. Jähnig ging zu weit und wurde nach außen getrieben. Alt empfand die Lücke als Einladung und stach hinein. Jähnig wiederum wollte das Ruder herumreißen, kehrte zurück auf seine alte Linie und kollidierte dabei mit Alt. Dieser reagierte dank seiner Erfahrung souverän und gefasst. Ansonsten hätten vermutlich beide Fahrer im Dreck gelegen. Der Zwischenfall förderte die Vergrößerung des Abstands zum Führenden BMW-Dominators Ilya Mikhalchik, der das Rennen zum Schluss mit 6,321 Sekunden Vorsprung gewann.

Jähnig, Hobelsberger, Alt und Zanetti sorgten für die Spannung dahinter. Vor allem bei Hobelsberger ging es ans Eingemachte. Vor dem Wochenende hatten ihn nur 11 Punkte von seinem GERT56-Teamkollegen Toni Finsterbusch in der Gesamtwertung auf dem dritten Platz getrennt. Das fand Hobelsberger, der die Saison mit einem Sieg begonnen hatte, gar nicht gut. Nach den Ambitionen, dieses Jahr Meister werden zu wollen, versuchte der 25-Jährige jetzt wenigstens den dritten Platz zu ergattern. Für Finsterbusch, der am Ende der Top Ten vor sich dümpelte, sah es teilweise gar nicht gut aus. Im Kampf um den neunten Platz leistete Kevin Orgis Gegenwehr. Als Jan Mohr später fehlte, rutschte Finsterbusch auf P8 und das reichte, um in der Gesamtwertung Dritter zu bleiben. Es handelte sich dabei um einen kleinen Punkt. In diesem Moment war er groß wie die Welt. Finsterbusch sowie auch Mikhalchik sind die einzigen Superbiker, die in der Saison 2024 in allen Rennen angekommen sind und gepunktet haben.

Jähnig hatte nach dem Rennen ein Rundum-Grinsen im Gesicht. Nach seiner Sturzserie in Assen auf dem Nürburgring hätte er nicht mehr gedacht, dieses Jahr noch einmal auf dem Podium zu stehen. „Nach der Begegnung mit Flo hatte ich jetzt auch schon mit dem Rennen abgeschlossen. Das war schon ein harter Einschlag.“ Patrick „Pax“ Hobelsberger schaffte es tatsächlich als Dritter aufs Siegerpodium. Auf den letzten Metern zockte er Alt ab, der daraufhin keine Chance mehr hatte, dazwischen zu kommen. Heißt: drei BMW-Fahrer auf dem Podium, aber dank Alt, Zanetti, Kofler und Mercado auch alle anderen vier Marken in den Top Ten. Honda, Ducati, Yamaha, Kawasaki.

Und was passiert jetzt weiter? Mikhalchik fährt morgen zurück nach Polen, wo er seit über einem Jahr wohnt. Am kommenden Wochenende nimmt er an einem Motocross-Rennen teil. Sein Team will der Meister zum Essen einladen. Ansonsten ist nichts geplant, auch noch nicht für die nächste Saison.

IDM Superbike, 2. Lauf

1. Ilya MIKHALCHIK (UKR), BMW
2. Jan-Ole JÄHNIG (DEU), BMW
3. Patrick HOBELSBERGER (DEU), BMW
4. Florian ALT (DEU), Honda
5. Lorenzo ZANETTI (ITA), Ducati
6. Bálint KOVÁCS (HUN), BMW
7. Maximilian KOFLER (AUT), Yamaha
8. Toni FINSTERBUSCH (DEU), BMW
9. Kevin ORGIS (DEU), BMW
10.Leandro MERCADO (ARG), Kawasaki
11.Colin VELTHUIZEN (NLD), BMW
12.Milan MERCKELBAGH (NLD), BMW
13.Max ENDERLEIN (DEU), Yamaha
14.Marco FETZ (DEU), BMW
15.Thomas GRADINGER (AUT), Yamaha