IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM Supersport 300: „Im Rennen drehe ich so richtig auf“ (Angelo Licciardi)

IDM Supersport 300: „Im Rennen drehe ich so richtig auf“ (Angelo Licciardi)

Für die Supersport 300-Klasse musste Angelo Licciardi seinen Fahrstil komplett umstellen. Es hat sich gelohnt. Text: Dirk Johae; Fotos: Dino Eisele

Angelo Licciardi (Kawasaki, Benjan Racing – Weber Motos) ist der neue Meister in der IDM Supersport 300, der Nachwuchsklasse in Deutschlands höchster Motorradstraßenrennserie. Der 21 Jahre alte Belgier mit italienischem Namen schafft gleich in seinem ersten Jahr der Sprung auf den Thron. Das Meister-Interview.

Was ist Dir vor dem Rennen durch den Kopf gegangen?
Über den Ausgang der Meisterschaft habe ich nicht zu viel nachgedacht. Ich habe versucht zu gewinnen, wie bei jedem anderen Rennen auch. Du weißt vorher nie, wie sich ein Rennen entwickeln wird.

War die Strecke hier in Hockenheim neu für Dich?
Nein, ich bin 2012 und 2015 schon ein Mal hier gefahren. Vor vier Jahren war ich als Teilnehmer des Moriwaki Cups hier.

Für diese Saison musstest Du Deinen Fahrstil umstellen. Warum?
Ich war aus der Saison 2016 eine 600er-Maschine gewöhnt. Aber eine 300er kannst Du so nicht fahren. Ich habe die Kurven viel zu hart angebremst. Bei der 300er verlierst Du dabei zu viel Schwung. Dann fehlt Dir am Kurvenausgang Geschwindigkeit. Meine drei Mechaniker von Benjan Racing haben mir sehr geholfen, aber auch das Team Weber-Motos. Wir haben wirklich sehr hart gearbeitet.

Du trägst einen italienischen Namen, aber geboren bist Du in Belgien. Stammst Du aus einer italienischen Familie?
Ja, meine Eltern sind Italiener. Sie sind vor etwa 30 Jahren von Italien aus beruflichen Gründen nach Belgien ausgewandert. Ich bin in Genk zur Welt gekommen. Aber ich spreche auch sehr gut italienisch. Also bin ich eigentlich in beiden Ländern Zuhause.

Woher kommt eigentlich der Spitzname „The Animal“?
Ein Betreuer meinte vor ein paar Jahren, dass ich einen Spitznamen bräuchte. Er hat mich immer einige Jahre beobachtet und meinte dann, dass „The Animal“ der passende Name für mich wäre: Im Rennen gebe ich immer 100 Prozent. Fürs Qualifying passt es nicht immer. Ich bin halt ein Racer.

Wie geht es denn in der kommenden Saison für Dich weiter? Du hast bestimmt schon Gespräche geführt.
Für mich führt der Weg in die Supersport 600. Natürlich haben wir darüber bereits gesprochen. Es gibt Möglichkeiten. Ich will in der IDM bleiben. Mein Ziel sind die Superbikes. Da soll es hingehen.