IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM Supersport 600: „Die Wirbelsäule spielt nicht mit“ (Luca Grünwald)

IDM Supersport 600: „Die Wirbelsäule spielt nicht mit“ (Luca Grünwald)

Keine Rennen. Luca Grünwald jobbt im Büro statt auf der ZX-6R des Kawasaki Schnock Team Motorex zu sitzen. Text: Anke Wieczorek; Foto: Grünwald, privat

Luca Grünwald wird auch am kommenden Wochenende bei der German Speedweek in Oschersleben nicht am Start in der IDM Supersport 600 sein. Das 24-jährige Zugpferd des Kawasaki Schnock Team Motorex musste sämtliche Planungen über den Haufen werfen. Die Genesungszeit des Waldkraiburgers dauert nach seinem Testunfall kurz vor dem Saisonauftakt länger als ursprünglich angenommen.

Grünwald hatte sich am ersten Mai-Wochenende bei einem Highsider in Oschersleben drei Lendenwirbelfortsätze gebrochen. Desweiteren zog er sich eine Lungenquetschung zu und er brach sich das Nasenbein. Dennoch zog Grünwald sogar einen Start beim Saisonauftakt in Erwägung. Die Ärzte gaben kein grünes Licht, auch jetzt nicht für Oschersleben. Was ist passiert?

Fünf Fragen an Luca Grünwald.

Der Saisonauftakt liegt fast drei Wochen zurück. Woran scheitert jetzt Deine Rückkehr in Oschersleben?
Ich habe mich noch mehreren Untersuchungen bei Ärzten unterziehen müssen. Es wurden weitere Verletzungen festgestellt, die auf Anhieb nicht sichtbar waren. Es handelt sich um drei zusammengedrückte Wirbel. Wenn sie gestaucht werden, können sie brechen und die Wirbelsäule wird instabil. Das Ganze hat die Heilungszeit verlängert, sechs Wochen Ruhe sind Pflicht.

Wie stehen die Chancen, Dich ab dem 21. Juni 2019 bei der dritten IDM-Runde in Zolder fahren zu sehen?
Ich kann die Wahrscheinlichkeit mit keiner Prozentzahl angeben. Ich soll und darf mich jetzt schon bewegen, mache viel Physiotherapie. Aber es darf nichts passieren, bei dem meine Wirbel gestaucht werden.

Du bist das Aushängeschild des Kawasaki Schnock Team Motorex? Setzt Dich das unter Druck? Grübelst Du viel?
Es tut mir leid, dass ich noch keine Rennen fahren konnte. Aber ich grüble nicht. Ich kann nur hoffen, dass ich mich mit guten Ergebnissen zurückmelde. Das ist das Beste, was ich machen kann.

Der Zug um den Titelkampf ist für Dich abgefahren. Was ist jetzt Dein Ziel?
Jedes Rennen vorne zu beenden. Aber ich muss erst sehen, wie und wo ich stehe. Die Tests im Vorfeld waren nicht perfekt und nun fehlen mir natürlich zusätzliche Trainings- und Rennkilometer.

Du bist 24 Jahre alt, hast Höhen und Tiefen erlebt. Wo siehst Du Dich in drei Jahren, wenn es nach Dir ginge?
Dann wäre ich Profi und könnte mich voll auf den Rennsport konzentrieren. Aber ich weiß und glaube nicht, dass irgendein Konkurrent aus der IDM Supersport 600 so einen Status hat.